Emotionalizing Brands #17 – Slow Media und Content Marketing

Lesezeit ca.
Minuten

Emotionalizing Brands #17 – Slow Media und Content Marketing

Nicht immer lassen sich Langsamkeit und Aufsehenerregen charmant verbinden wie in dieser kleinen Raumfahrt.

Nicht immer lassen sich Langsamkeit und Aufsehenerregen charmant verbinden wie in dieser kleinen Raumfahrt. Im Scrollen von der Erde bis zum Mars kann man sich die Entfernung buchstäblich auf dem Finger zergehen lassen. Neben Slow Food und Slow Travel, jetzt auch Slow Media: Achtsamkeit im Netz. Mit Langsamkeit und Fokus wird eine nachhaltige Mediennutzung angeregt. Das hält interessante Strategien zur Emotionalisierung bereit!

Digitale Medien eignen sich optimal, um Informationen jedweder Art zu verbreiten. Schnell und dynamisch werden Medieninhalte produziert und konsumiert. Mal ganz altbacken konzentriert sein, ohne direkt den nächsten Suchbegriff im Kopf zu haben? Das scheint zumindest im Internet aus fernen analogen Erfahrungswelten zu stammen. Doch nicht ohne Kehrseite – und Gegenbewegung. Denn auch im Digitalen gibt es Langsamkeitstrends, die sogar in einem Manifest beschrieben werden und „Slow Media“ heißen.

Die Suche nach Mehrwert

Auch, wenn die Realität der Medienwelt sehr von Schnelligkeit, diffusem Surfverhalten und möglichst prominentem Auffallen geprägt ist, gibt es allgemeine Tendenzen hin zu längeren Inhalten. Die Texte auf Facebook und Instagram werden immer länger, seitenlange Slideshows umgehen die Kürze der Formate. Bei Google landen Seiten auf Platz 1, die im Schnitt 1447 Wörter haben. Drückt sich hier eine Sehnsucht nach Inhalt, Relevanz und Langsamkeit aus?

Stressfaktor Surfen

Die durchschnittliche Verweildauer auf einer Webseite ist lediglich 40 Sekunden. Statistische Zahlen zeigen, dass Erwachsene in Deutschland durchschnittlich 5 Stunden im Internet surfen. Ein fokussiertes und bewusstes Nutzungsverhalten ist da eher unwahrscheinlich. Oft wird das Surfen zu einer einzigen Hast von einer relevanten Nachricht zur nächsten. Die Inhalte im Web werden nebenbei konsumiert, im Schnitt maximal 20% einer Seite gelesen. Die Geschwindigkeit und die vielen kleinen Entscheidungen, die sekündlich zu treffen sind, machen die Mediennutzung oft vor allem sehr stressig – kein guter Nährboden für eine positive Emotionalisierung. Wie lässt sich darauf reagieren?

Der perfekte Mix: Aufmerksamkeit und inhaltliche Tiefe

#1: Aufmerksamkeit erzeugen

Beschleunigung und Diffusion, ein schier unglaubliches Angebot und viele Informationen: Das Internet bietet natürlich enorme Vorteile, die auch im B2B-Bereich nicht wegzudenken sind. Und natürlich sollte man nicht darauf verzichten, in der Fülle der Möglichkeiten die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Schließlich muss das passende Angebot auch vom passenden Personenkreis wahrgenommen werden können. Doch Beschleunigung und Diffusion können auch Stress bedeuten und ein Gefühl von Kontrollverlust und Unsicherheit erzeugen. Zeitdruck ist ein allgegenwärtiger Stressor, der auf die Dauer vor allem negative Auswirkungen hat. Daher sollte bei der Gestaltung von Webformaten neben der Aufmerksamkeit das Verweilen nicht aus dem Blick geraten.

#2: Relevante Inhalte mit Mehrwert bieten

Nutzer:innen interessante und durchdachte Inhalte zu liefern und so zum Verweilen anzuregen, ist ein gutes Gegengewicht – und kann ein echter Emotionalisierungsfaktor sein. Mit längeren, ausgewählteren Inhalten, kurz mit echtem Content Marketing, kann aus Konsum „Prosum“ werden: eine ganz bewusste Entscheidung für ein Produkt oder die Rezeption bestimmter Inhalte. Wie ein schöner Sortimentsbuchladen kann auch eine slow gestaltete Webseite als Ort dienen, der umfassend anspricht und gut berät.

#3: Vergessen Sie nicht das Entertainment

Für die Gestaltung von Unternehmenskommunikation z.B. bedeutet das konkret: Ein souveräner Wechsel zwischen Anspannung bzw. kurzweiligem Interesse und Entspannung bzw. intensiver Aufmerksamkeit scheint eine gute Mischung zu sein. Aufmerksamkeitsstarke Bildwelten mit intelligentem Content Marketing zu verbinden, zahlt gleich auf mehrere Nutzer:innenbedürfnisse ein: kurzweilige Unterhaltung, aber auch Sicherheit und Ruhe durch gut informierte Inhalte. Das zeigt sich in Google-Rankings, die genau das einbeziehen: Wie relevant sind die Informationen? Wie gut sind sie aufbereitet? Wie lange bleiben Personen auf der Seite? Und regt der Inhalt sogar zum Weitersuchen an? Unter SEO-Aspekten sind also langsame Inhalte und packender Content, der Nutzer:innen zu einer langen Verweildauer anregt, besonders erfolgreich.

Fazit

Slow Media wollen mittels Ganzheitlichkeit, Tiefe und Individualität einen nachhaltigen Medienprosum anregen. Seiten mit einem guten Medien-Mix unterhalten nicht nur, sondern werden zu inspirierenden Orten, die Nutzer:innen immer wieder aufsuchen. So können diese zu echten Fans werden. Sie greifen selbstverständlicher zu den Seiten, die nützlich, unterhaltsam und nicht überfordernd sind. Und das führt zu Entspannung und emotionaler Bindung. Das ist ein Trend, der auf ein wachsendes Bedürfnis nach Sinn, Relevanz und Intensität reagiert. Hierfür ist eine gute Content-Strategie gefragt. Mehr Mut zu Langsamkeit und Tiefe zahlt sich aus.

Von hier kommen die Gefühle…

Ob aufmerksamkeitsstark oder inhaltsbewusst oder beides gleichzeitig – Liebchen+Liebchen kreiert in einem interdisziplinären Team emotionale Konzepte, die slow und fast funktionieren. Wenn Sie für Ihre Kommunikation auch auf emotionalen Impact setzen, stehen wir gerne mit passenden Ideen und kreativen Umsetzungen zur Seite!

Zurück

Interesse geweckt?

Fragen, Feedback oder Themenwünsche?
Sprechen Sie uns an!