Fresh Talents: Fachkräfte im eigenen Unternehmen ausbilden

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Fresh Talents: Fachkräfte im eigenen Unternehmen ausbilden

Liebchen+Liebchen beschäftigt aktuell sieben Auszubildende in den Bereichen Marketingkommunikation und Mediengestaltung Print und Digital. Im Interview erklärt unsere Ausbilderin Katharina, warum sich die Entwicklung von Fachkräften im eigenen Unternehmen lohnen kann.

Liebchen+Liebchen beschäftigt aktuell sieben Auszubildende in den Bereichen Marketingkommunikation und Mediengestaltung Print und Digital. Im Interview erklärt unsere Ausbilderin Katharina, warum sich die Entwicklung von Fachkräften im eigenen Unternehmen lohnen kann.

 

Katharina, weshalb möchten manche Unternehmen nicht ausbilden?

Viele Unternehmen wägen heutzutage gut ab, ob sich es lohnt, auszubilden. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Auszubildende keine billigen Arbeitskräfte sind. Wer die betriebliche Ausbildung ernst nimmt, muss zunächst viel Geld, Zeit und Herzblut investieren – und noch dazu die Ungewissheit ertragen, ob sich die Mühe auszahlt. Diese Investition möchte nicht jeder Betrieb leisten.

Warum sollten Unternehmen trotzdem ausbilden?

Zunächst, um ein Stück weit gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Und dann auch im eigenen Interesse, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Wer keine Fachkräfte am Markt findet, muss sie selbst „heranziehen“. Wenn man Auszubildende richtig einsetzt und in ihrer Entwicklung fördert, können sie durchaus schon während ihrer Ausbildungszeit produktive Arbeit verrichten und den Betrieb wirkungsvoll unterstützen.

Wie hoch ist der administrative Aufwand, wie eng sind die Vorgaben?

Zunächst brauchen Auszubildende einen Ausbilder als festen Ansprechpartner im Unternehmen. Jemanden, der die entsprechende Qualifikation erworben hat und sich auch weiter in diesem Bereich fortbildet. Dennoch ist unkomplizierter als viele denken. Zudem können Betriebe Unterstützung durch die zuständigen Kammern vor Ort erhalten. Die gesetzlichen Bestimmungen sind erstaunlich flexibel. Es gibt zwar fest vorgeschriebene Ausbildungsinhalte, in der sachlichen Fokussierung und zeitlichen Gliederung haben die Betriebe aber große Freiheiten und Spielräume. Leider nutzen das einige Unternehmen aus und lassen ihre Auszubildenden ausschließlich Hilfsarbeiten ausführen – von Einkaufen und Kaffeekochen bis hin zu Reinigungsarbeiten. Das ist natürlich nicht verantwortungsbewusst und nützt am Ende keinem: den Azubis genauso wenig wie den Unternehmen.

Um ihrer Aufgabe optimal gerecht zu werden, hat Katharina (33) bei der IHK die Schulbank gedrückt.

Brauchen Unternehmen Auszubildende?

Ja! Eine Ausbildung ist eine hervorragende Gelegenheit, sich sehr gut kennenzulernen und herauszufinden, welche Aufgaben den zukünftigen Fachkräften besonders gut liegen. Die Arbeitgeber bilden passgenau für ihren Bedarf aus. Fehlbesetzungen kommen dadurch bei der späteren Übernahme ins Angestelltenverhältnis praktisch nicht vor. Hinzu kommt: Nach der Übernahme haben Auszubildende eine besondere Bindung an „ihren“ Betrieb und identifizieren sich von Anfang an stark mit ihrem Arbeitgeber. Darüber hinaus wird die Belegschaft verjüngt, das Unternehmen erhält einen frischen Schwung und profitiert von dem Wissen und der Sichtweise der neuen Generation. Für kreative Berufe ist das Gold wert. Für Agenturen, die im Digitalbereich unterwegs sind, sind junge Digital Natives überlebenswichtig.

Worin besteht deine Arbeit in der Betreuung der Auszubildenden konkret?

Als Ausbilderin bei Liebchen+Liebchen bin ich mit allen Belangen der Ausbildung beauftragt. Dies beinhaltet alle administrativen Aufgaben, die das Ausbilden im Betrieb mit sich bringt. Darüber hinaus muss ich sicherstellen, dass alle fachlichen Kenntnisse und Fertigkeiten bezogen auf die jeweiligen Ausbildungsinhalte vermittelt werden. Die persönliche Ebene darf natürlich nicht fehlen. Auch wenn es um Zwischenmenschliches geht, bin ich jederzeit ansprechbar. Für die Auszubildenden und für alle anderen Kolleg/innen.

Wie kann man sicherstellen, dass die Auszubildenden nach Beendigung der Ausbildung im Betrieb bleiben?

Die Auszubildenden wissen das in sie gesetzte Vertrauen und die intensive Beschäftigung mit ihnen meist zu schätzen. Sie sind ihrem Ausbildungsbetrieb gegenüber loyal. Die meisten Auszubildenden bleiben deshalb gerne in ihrem Ausbildungsbetrieb. Eine Garantie gibt es natürlich nicht. Indem man frühzeitig Karrieremöglichkeiten öffnet, kann man den Verbleib von Auszubildenden im Unternehmen ebenfalls positiv beeinflussen. Auch eine Offenheit gegenüber weiteren Ausbildungsschritten, wie beispielsweise einem Dualem Studium, ist förderlich.

Und wenn es trotzdem zu keiner Übernahme kommt?

Leider muss sich das Unternehmen auch manchmal nach Beendigung der Ausbildung von Mitarbeitern trennen, die während der Ausbildung die in sie gesetzten Erwartungen trotz aller Förderung nicht erfüllt haben. Oder der Mitarbeiter hat andere Pläne gefasst. Dann bleibt es der gut ausgebildeten Kraft überlassen, ihre Skills und ihr Wissen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen und sich in einem anderen Unternehmen weiterzuentwickeln. Wir bei Liebchen+Liebchen bieten eine anspruchsvolle Ausbildung an, die unseren jungen Kolleginnen und Kollegen später viele Chance und Wege eröffnet.

Was schätzen die Azubis an der Ausbildung in der Agentur?

Ich bekomme hier ein aktives direktes Feedback, was mich sehr freut. Die Wertschätzung ist generell sehr hoch und erstreckt sich über unterschiedliche Aspekte. Sie beginnt an dem als angenehm empfundenen familiären Betriebsklima und bezieht sich natürlich auch auf die unmittelbare Arbeit im Job. Häufig gelobt werden die spannenden und vielfältigen Aufgaben und die Möglichkeit zur Mitarbeit an „echten“ Kundenprojekten. Auch die intensive Betreuung ab dem ersten Ausbildungstag wird wahrgenommen und gewertschätzt. Das ist es vielleicht, was mich als Ausbilderin am meisten freut: Die Energie, die ich investiere, wird dankbar aufgenommen und fließt in die Agentur zurück.

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