„Woman Empowerment“ – drei Monate in Indien

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„Woman Empowerment“ – drei Monate in Indien

Das Projekt „Women Empowerment“ ist ein staatlich unterstütztes Projekt, das Frauen und Mädchen jeglichen Alters die Chance ermöglicht, schulischen Unterricht zu bekommen, den sie aufgrund von frühen Vermählungen oder aufgrund ihres Geschlechts nicht erhalten haben. Über die gemeinnützige Organisation Experiment e.V. bin ich nach Indien gereist und habe für deren Partnerorganisation Idex in zwei Städten ein solches Projekt unterstützt.

Das Projekt „Women Empowerment“ ist ein staatlich unterstütztes Projekt, das Frauen und Mädchen jeglichen Alters die Chance ermöglicht, schulischen Unterricht zu bekommen, den sie aufgrund von frühen Vermählungen oder aufgrund ihres Geschlechts nicht erhalten haben. Über die gemeinnützige Organisation Experiment e.V. bin ich nach Indien gereist und habe für deren Partnerorganisation Idex in zwei Städten ein solches Projekt unterstützt.

Goa ist die weltoffenere und modernere der beiden Städte und christlich-hinduistisch geprägt. Jaipur hingegen ist noch sehr traditionell und muslimisch-hinduistisch. Daher war es sehr interessant, in zwei so unterschiedlichen Städten zu arbeiten.

Unterrichten im Slum: Goa.

In Goa habe ich noch zusätzlich an einem „Childcare“-Projekt teilgenommen, da das „Women Empowerment“-Projekt erst nachmittags stattfand. So habe ich mich morgens, in einer Art Kindergarten, um kleinere Kinder im Alter von 2-6 Jahren gekümmert und ihnen auf spielerische Art und Weise das englische Alphabet und einfache Vokabeln beigebracht.

Nachmittags fand mein eigentliches Projekt (Women Empowerment) in einem benachbarten Slum statt. Im Zuhause einer der Frauen, das aus einem Zimmer bestand, unterrichtete ich auf dem Fußboden täglich bis zu 16 Frauen im Alter von 13-50 Jahren englische Grammatik, Geografie und Mathematik. Außerdem informierte ich sie über Themen wie Hygiene, Verhütung und Umweltverschmutzung.

Freitags fand immer ein Kreativtag statt, wo ich auch selbst viel von den Frauen gelernt habe, wie z.B. die Umsetzung eines traditionellen Henna Tattoos. Die Frauen sind alle sehr kreativ, handwerklich begabt und bei allem sehr geschickt und flink. So haben wir einiges voneinander gelernt und sind mit der Zeit zusammengewachsen.

Natürlich ist es immer schwierig, Projekte wie diese zu beenden und all die Menschen hinter sich zu lassen, die einem ans Herz gewachsen sind. Aber in diesem Fall weiß ich, dass die Projekte für die Kinder und Frauen fortgeführt werden, auch ohne Hilfe von Freiwilligen!

Lernen in jedem Alter: Jaipur.

Im Norden von Indien, in Rajasthan (Jaipur) habe ich mein zweites, zeitintensiveres Freiwilligenprojekt im Bereich Women Empowerment absolviert. Generell war es interessant zu sehen, wie unterschiedlich die gleichen Projekte gehandhabt werden.

Hier unterrichtete ich, über den Tag verteilt, Frauen und Mädchen in unterschiedlichen Altersgruppen. Beginnend mit den älteren Frauen von 18-50, danach die Teenager im Alter von 12-18 und anschließend die Kinder im Alter von 6-12 Jahren.

In den Gruppen gab es wiederum unterschiedliche Lern-Levels, wodurch diese Gruppen wiederum in eine Anfänger- und eine Fortgeschrittenen-Gruppe aufgeteilt wurden. Für alle Gruppen und Untergruppen musste man sich selbstverständlich gut vorbereiten. Unterrichtet wurden die gleichen Themen wie in Goa. Hinzu kam noch ein Computerkurs, in dem Word, PowerPoint, Excel und Paint unterrichtet wurde.

Bleibende Eindrücke

Mein Resümee: Selbstverständlich habe ich mit meinem Einsatz nicht die Welt gerettet, und das war auch nicht meine Intention. Ich durfte einen kleinen Einblick in die indische Kultur und Lebensweise gewinnen und am indischen Alltag teilnehmen. Das ist unglaublich bereichernd auf eine seltsame Art.

Es war unbeschreiblich schön, all die Mädchen und Frauen kennengelernt, mit ihnen gearbeitet zu haben und mit Ihnen ins Gespräch gekommen zu sein. Es war schön, mitzuerleben, mit welcher Freude, Motivation, Fleiß und Kreativität alle bei der Sache sind, und wie sie ihr Leben unter den gegebenen Umständen meistern.

Ich kann wirklich nur meinen Hut vor den indischen Frauen ziehen!

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